Grosses Interesse an der Fusionsabklärung

Erstmals seit dem Start im August 2014 informierte die Projektsteuerung die Bevölkerung von Wauwil und Egolzwil über den Stand der Fusionsabklärung. Das Interesse war gross; gekommen waren weit über 200 Personen.

(vom 03.11.2014)

Informationsveranstaltung vom 3. November 2014

Der Gemeindepräsident von Egolzwil, Urs Hodel, zeigte die Entwicklung und zahlreiche Veränderungen seit der gescheiterten Fusion vor acht Jahren auf und meinte, dass die Enttäuschung in der Zwischenzeit weitgehend überwunden sei, dass sich die beiden Gemeinden in der Zwischenzeit wieder angenähert hätten. Beweis dafür seien die vielen - gemeindeübergreifend aktiven - Vereine. Er erwähnte das Gesangsfest, das Musikfest und den Anlass "Schweiz bewegt", die Egolzwil und Wauwil gemeinsam auf die Beine gestellt hätten. "Doch der beste Beweis für die Annäherung ist das Resultat der Umfrage vom Januar 2014: 84 Prozent der Umfrageteilnehmer in beiden Gemeinden sahen die Zeit reif, um das Thema der Vereinigung wieder aufzunehmen." Er wertete diesen Entscheid als sinnvoll, weil neue Aufgaben von Bund, Kanton und der Region sowie die Erwartungen der Bevölkerung die Gemeinden zusehends stärker herausforderten. "Die kritische Grösse, für Gemeinden die den vollen Service im Dorf aus eigener Hand anbieten wollen, wird immer grösser. Ein weiterer Grund, die Frage des Zusammengehens neu anzugehen."

Mehrwert für die Bevölkerung

Wauwils Gemeindepräsident Jakob Lütolf sprach von der Vision für die fusionierte Gemeinde: die Ausrichtung nach Sursee, die gegenseitige Stärkung der Dörfer durch den Zusammenschluss und die Weiterentwicklung der regionalen Zusammenarbeit. Daraus resultiere ein Mehrwert für die Bevölkerung. Diesen Mehrwert umschrieb er mit Gemeindeaufgaben, die langfristig professionell erfüllt würden, einem kompletten Bildungsangebot vor Ort, längerfristig mit einer Steuersenkung aufgrund der Synergien durch die Fusion, einem Zusammenleben in der fusionierten Gemeinde in Partnerschaft, einem attraktiven Image der Gemeinde (zwei starke Gemeinden sind noch stärker) und einer einzigen Kommunikation im gemeinsamen Lebensraum.

Informationsveranstaltung vom 3. November 2014

Auf alle Fragen eine Antwort

Projektleiter Peter Mendler aus Meierskappel informierte über das Projekt. In einem ersten Schritt seien Spielregeln erarbeitet worden, wie die beiden Gemeinden während des Fusionsprozesses miteinander umgehen. Im zweiten Schritt werde bis zum Sommer der Fusionsvertrag erarbeitet. "Der Vertrag ist die fundierte Grundlage für den Fusionsentscheid der Einwohnerinnen und Einwohner von Egolzwil und Wauwil." Nach Aussagen des Projektleiters zeigt er die wichtigsten Elemente zur Organisation der neuen Gemeinde auf und wird einen Vorschlag enthalten zu Organisation der Behörden, Wappen, Namen und vielem mehr. "Wir sind bemüht, dass wir auf all Ihre Fragen am Ende eine Antwort haben." Im Februar 2015 soll der erste Entwurf vorliegen. An zwei Veranstaltungen sollen sich die Bevölkerung, Vereine und Institutionen einbringen können.

Integration der Schulfusion

Das Projekt Schulfusion läuft schon länger; es wurde nun als Teilprojekt in die Gesamtabklärung integriert. Hildegard Lanz, Teilprojektleiterin, informierte über den aktuellen Stand. So hat die Projektsteuerung entschieden, nach der Fusion auf der Primarstufe mit einem einzigen Schulmodell weiterzufahren. Im Moment zur Auswahl stehen die Modelle Jahrgangsklassen und altersgemischtes Lernen. Die Projektsteuerung wird im Dezember 2014 definitiv über das Modell befinden. Die bisherigen Vorarbeiten aus dem Schulprojekt bilden dafür eine gute Grundlage. Diese Grundlagen zeigen auch, dass die Schulfusion viel Potenzial für finanzielle und räumliche Synergien enthält und sich die interne Organisation durch sie vereinfachen liesse.

Fragen der Bevölkerung

Am Schluss der Veranstaltung meldeten sich ein paar Stimmen der rund 230 Egolzwiler- und WauwilerInnen. Walter Fischer aus Wauwil wollte wissen, welche der Gemeinden den Antrag für ein Fusionsprojekt gemacht habe? Das könne heute nicht mehr ausgemacht werden, weil es keinen offiziellen Antrag gebe, sagte Urs Hodel. "Die beiden Gemeinderäte haben sich an der Jahressitzung über diese Möglichkeit ausgetauscht. Sukzessiv sind wir zur Einsicht gelangt, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Ein Vater verwies auf den unsicheren Schulweg im Bereich Kirche-Steinacher im Falle eines Schüleraustauschs und bat die Verantwortlichen, den Sachverhalt zu prüfen. Jakob Lütolf sagte dies zu. Und die Gegner von damals, wo stehen sie heute? fragte Urs Hunziker. "Gegner sind meistens nicht öffentlich. Wir gehen offensiv vor, möchten die Bürgerinnen und Bürgerinnen informieren und sie von der guten Sache überzeugen", sagte Gemeindepräsident Hodel. "Andere Meinungen dürfen sein; sie gehören zu unserem Demokratieverständnis. Aber eine Klagemauer vor dem Gemeindehaus, wie sie beim letzten Mal aufgestellt wurde, das werden wir dieses Mal nicht dulden, versicherte Jakob Lütolf. Auf die Frage des Namens angesprochen, antwortete der Egolzwiler Gemeindepräsident: "Im Teilprojekt Strategie werden wir alle Argumente sorgfältig prüfen und einen Vorschlag zuhanden der Projektsteuerung erarbeiten." Was geschieht mit der Schulfusion, falls die Vereinigung der beiden Gemeinden abgelehnt wird? Dies eine weitere Frage aus dem Plenum. Die beiden Räte hätten die Frage intensiv diskutiert: "Wir sind der Überzeugung, dass wir diese Fusion als Ganzes wollen, weil sie nur als Ganzes Sinn macht." Zum Schluss gab Alois Hodel von Egolzwil eine Idee mit auf den Weg: Er plädierte dafür, die beiden Gemeindeblätter schon vor der Fusion wieder zusammenzuführen. "Das wäre im Moment ein positives Zeichen der Zusammenarbeit."

Projektsteuerung von Egolzwil und Wauwil

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